Was wir von einem Kamel lernen können
Interview mit unserer Resilienz-Expertin Petra Lewe
Stellen Sie sich vor, Sie würden gerade neben...
Resilienz ist die Kernkompetenz für die Zeit nach der Krise. Was wir zurzeit lernen ist, dass Pläne nicht aufgehen, Vorhersagen nicht zutreffen und Prioritäten sich stündlich verändern.
Dies ist nicht die gleiche Erkenntnis, die unter dem Thema V.U.C.A. schon seit einigen Jahren diejenigen zum Besten geben, die in Sachen Veränderung/Change mit der Philosophie des steten Wandels unterwegs sind. Es ist eine neue, grundlegenden Erkenntnis, die unser Leben insgesamt betrifft und elementar die Formen des zusammen Lebens und des zusammen Arbeitens hinterfragt.
Erstaunlich, dass nicht alles zusammenbricht, obwohl mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter vieler Unternehmen im Home Office sind. Überraschend, dass viele Prozesse funktionieren, obwohl die Führungskraft ihre Umsetzung nicht – wie üblich – dauernd kontrolliert. Faszinierend, dass sich zwischen Mitarbeitern trotz der Virtualität ihrer Zusammenarbeit dennoch soziale Prozesse abspielen, die nichts mit der Erledigung ihrer Aufgaben zu tun haben.
Aber auch: Traurig, dass dennoch manchen Führungskräften nichts anderes einfällt, als genau das zu tun, was sie immer getan haben, nur eben übers Telefon. Schade, dass immer noch Energie in die Umsetzung eines Businessplans gesteckt wird, an den wirklich niemand mehr glaubt. Schlimm, dass trotz der erzwungenen neuen Arbeitsbedingungen die Entwicklung von Kreativität und Neuem oft keinen Raum hat.
Was heute mehr denn je nötig ist, ist Resilienz in der Selbstführung und in der Führung. Sensibel UND widerstandsfähig. Einfühlsam UND robust. Emotional UND analytisch. Die Zeiten des „sowohl als auch“ sind endgültig da. In den heutigen Unternehmensumwelten gibt es keinen Platz mehr für „entweder oder“. Resilienz bedeutet genau dies: Elastizität im Denken und Handeln UND Authentizität in Verhalten und Einstellungen.
Die gegenwärtige Krise wird uns allen die Möglichkeit geben, aus ihr zu lernen. Diejenigen, die in ihre alten Muster zurückfallen, werden relativ schnell entdecken, dass die veränderten Bedingungen ein Wirtschaften im alten Sinne unmöglich machen. Ohne neue Kooperationsmuster und die Neudefinition von gegenseitigen Schnittstellen wird sich ein Geschäftsmodell nicht aufrechterhalten lassen.
Die Krise hat ihr Gutes: Sie lehrt uns den „Sinn“ unseres Tuns in den Mittelpunkt unseres Handelns, auch unseres beruflichen zu stellen. Aufgaben, deren Erfüllung keinen Sinn ergibt, werden in Zukunft immer weniger vermittelbar sein. Führung muss sich nun endgültig als diesen Bedingungen gerecht werdend installieren.
Es gibt offensichtlich Teams und Führungskräfte, die das auch im Moment bereits sehr erfolgreich praktizieren. Dies werden die wahren Krisengewinner sein, weil sie sich ersparen, durch das Tal der Tränen zu gehen, in welchem die bittere Erfahrung auf sie wartet, dass Prozesse, die ohne Sinn weiter bedient wurden, Strukturen, die ohne Sinn aufrecht erhalten wurden, Traditionen, die ohne Sinn ritualisiert wurden nichts anderes waren, als der misslungene Versuch, sich der neuen Realität zu stellen.
Wenn Sie jetzt für sich und Ihr Team/Ihren Führungsbereich die Entwicklung von Resilienz fördern, wird sich das unmittelbar in Ihrem Erfolg ausdrücken.
Dazu sollten Sie folgendes tun:
Und folgendes vermeiden:
Ob sich für Sie und die Ihnen anvertrauten Mitarbeiter die Situation nach der Krise als Erfolg darstellt oder als Desaster, ist maßgeblich davon abhängig, was Sie heute tun.
Als Executive Coach zeichnet sich Petra Lewe durch ihre wertschätzende und profilierte Zusammenarbeit aus. Ihr Credo ist es, Menschen mit einer uneingeschränkten Haltung der Wertschätzung und Neugierde zu begegnen. So entsteht Vertrauen. Ihre Coachingprozesse sind dadurch geprägt, Unternehmensziele und individuelle Vorstellungen sowie Haltungen vereinbar zu machen und dadurch vertrauensbasierte Netzwerkstrukturen zu entwickeln.
Als CEO hat sie in den vergangenen 13 Jahren in Deutschland die führende Organisation für Entrepreneur-Development aufgebaut und diese zu einer der erfolgreichsten Landesorgani-sationen im globalen Netzwerk entwickelt. Petra Lewe begann ihre Karriere bei der internatio-nalen Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG. Sie war in der Personal- und später in der Geschäftsentwicklung tätig. Ihre 10jährige Verantwortung in der Personalentwicklung war von enger Zusammenarbeit mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern geprägt.
Für ihr Coaching greift Petra Lewe auf eine fundierte psychologische Coaching-Ausbildung zurück. Sie ist zertifizierter Coach für Psychosynthese und Beraterin in Humanpsychologie. Ihre Klienten bestehen maßgeblich aus den Bereichen von Professional Services, Pharmaindustrie, Telekommunikation, Medien und Consumer Products.
Sie arbeitet in deutscher, englischer und französischer Sprache und wohnt mit Ihrer Familie in Bonn.
Stellen Sie sich vor, Sie würden gerade neben...
„Der Kunde war so aufgebracht, dass ich wie gelähmt war. Ich wusste, dass das was er uns...
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